Dieser Betrag ist eine Antwort auf den folgenden Artikel: https://www.smartdroid.de/super-res-zoom-periskop-kommentar/

Vorweg: Ich kann die Meinung von „Denny“ durchaus nachvollziehen – aber ich wollte einige Gegenbeispiele liefern. 🙂

Denny schreibt, dass der „Super Res Zoom“ der normalen Kamera in den meisten Fällen ausreicht und eine Telekamera das Smartphone nur unnötig teuer macht. Und da ist auch was dran. Der Aufpreis für das Pixel 6 Pro ist alleine mit der Tele-Kamera nicht zu rechtfertigen und lohnt sich für die Meisten nicht. Wer aber weiß die Tele-Linse einzusetzen, kommt vielleicht trotzdem auf seine Kosten.

Der „Super Res Zoom“ ist aus meiner Sicht bis zu einer 2-fachen Vergrößerung brauchbar. Bei allem was danach kommt, leidet die Bildqualität schon deutlich. Und wer vielleicht doch mal ein Bild im Fotobuch drucken möchte, sollte darauf verzichten.

Mit ihrem 4-fachen Zoom bei vollen 12 Megapixel liefert die Tele-Kamera des Pixel 6 Pro dann deutlich bessere Ergebnisse. Wenn auch die Tele-Kamera nicht ohne Schwächen ist! Sie ist z.B. relativ Lichtschwach. Und wenn es zu dunkel ist, verweigert das Pixel 6 Pro manchmal die Umschaltung auf die Tele-Linse. Dann wird wie mit dem normalen Pixel 6 mit der Hauptkamera fotografiert. Außerdem sind die Bilder der Telelinse etwas Soft und könnten etwas mehr Schärfe vertragen. Durch die hohe Brennweite ist Gefahr für Wackler natürlich ebenfalls erhöht.

Aber genug von den Stolpersteinen – jetzt zu den Möglichkeiten!


Portrait!

Ja, wirklich. Ich muss hinzufügen: der aktuelle Portraitmodus in der Kamerasoftware des Pixel 6 Pro ist grauenhaft. Der Portraitmodus nutzt die normale Hauptkamera mit einem leichten digitalen Zoom. Ich finde die Bilder wirklich schlecht. Harte Kanten und unangenehm scharfgezeichnet. Warum Google beim Pro nicht die Telelinse einsetzt, kann ich nicht verstehen.

Diese beiden Portraits sind direkt mit der Tele-Linse aufgenommen worden:

Gerade bei Portraits ist es nicht schlimm, wenn die Kamera etwas „Soft“ abbildet. Verbesserungspotential sehe ich beim automatischen Weißabgleich. Das Close Up war an der Naheinstellgrenze der Tele-Linse. Näher kann man nicht an das Motiv ran.


Makro

Wie gerade angedeutet, kann man nicht wirklich nah an das Motiv ran. Aus dem Gefühl würde ich etwa 2 Meter schätzen. Aber für viele Motive ist das ausreichend.

Links ein Adventskranz und rechts ein Bild einer Modelleisenbahnstadt.


Stadt / Landschaft

Auch in der Stadt nutze ich die Tele-Linse gerne. Ich mag die Komprimierung die sich dadurch erreichen lässt.


Nachtaufnahmen

Wie zu Beginn geschildert, ist die Tele-Linse bei Dunkelheit nur begrenzt nutzbar. Aber wenn es geht und wenn man eine ruhige Hand hat, sind auch bei Dämmung gute Bilder möglich.

Die Sternchen bei den Lichtern sind der Periskop-Optik geschuldet. Die einen mögen es, die anderen Hassen es. Mir ist es egal, da sich mit der Optik und dem kleinen Sensor kein richtiges Bokeh erzeugen lässt.


Fazit

Natürlich hätte man alle Bilder auch mit dem „Super Res Zoom“ machen können. Und für die einfache Betrachtung auf dem Smartphone würde das ausreichen. Aber sobald der Bildschirm etwas größer wird, oder ein Bild gedruckt werden soll, ist der Unterschied deutlich sichtbar. Für viele ist das Smartphone heutzutage die Hauptkamera. Und wer sich mit den Bildern aus dem Urlaub ein Fotobuch machen möchte sollte wissen, dass eine extra Tele-Linsen im Smartphone durchaus sehenswerte Vorteile bringen kann.